Liebe Helium Community,
in diesem Artikel wollen wir zusammen dem nervigen „relayed“ Status auf den Grund gehen und Möglichkeiten aufzeigen diesen loszuwerden. Wie so häufig, wenn es um das Helium-Mining geht, kann das ganze Thema für den einen relativ einfach und für manch anderen aufwändig und komplex sein. Das ganze hängt davon ab, wie euch euer Internetprovider den Zugang zum Internet ermöglicht.
- Die erste Möglichkeit ist der Zugang per eigener, statischer IPv4 Adresse.
- Die zweite Möglichkeit besteht durch Zuteilung einer eigenen, statischen IPv6 Adresse.
- Die dritte Möglichkeit ist eine Kombination aus beiden, wobei die IPv6 Adresse eure statische Haupt-IP Adresse ist und die IPv4 nur als dynamische, oftmals auch DS-Lite genannte Variante zur Verfügung gestellt wird.
Zugang über IPv4 Adresse
Beginnen wir mit der ersten und gleichzeitig einfachsten Variante.
Ihr bekommt eure eigene, statische IPv4 Adresse zugewiesen und habt somit die volle Kontrolle über die Ports. Die Beispielbilder stammen von einer Unitymedia bzw. mittlerweile Vodafone Connect Box. Das Aussehen und die Bezeichnungen können von Router-Hersteller zu Router-Hersteller variieren. Die wichtigsten Funktionen sollten dennoch überall in den Einstellung wiederzufinden sein. Jeder Router hat einen Menüpunkt unter dem die Informationen über euren Zugang und somit auch eurer IP Adresse hinterlegt ist.
Wie auf dem Bild zu sehen, handelt es sich hier um einen nativen IPv4 Anschluss.
Somit wissen wir schon einmal, dass wir für unseren Helium-Miner den benötigten Port 44 158 ohne Probleme freigeben können. Zuallererst müssen wir unserem Miner allerdings eine feste IP-Adresse in unserem Heimnetzwerk zuweisen. Würden wir diesen Schritt auslassen und nur den Port für die momentan zugewiesene, lokale IP des Miners freigeben, bestünde das Risiko, dass bei einem Neustart des Routers ein anderes Gerät die lokale IP des Miners neu zugewiesen bekommt.
Die Portfreigabe bleibt jedoch stets für die gleiche lokale IP eingetragen.
Es wäre also durchaus möglich, dass nach einem Neustart des Routers euer internetfähiges Gerät den Port freigegeben hat, der eigentlich für euren Miner bestimmt war. Durch zuweisen einer statischen IP für euren Miner kann dies nicht mehr passieren.
Auch nach einem Neustart des Routers behält der Miner so stets die gleiche lokale IP-Adresse.
In den Sicherheitseinstellungen solltet ihr den Menüpunkt Portweiterleitung wiederfinden. Um eine Freigabe einzurichten tragt ihr hier die entsprechende lokale IP eures Miners und den port 44158 mit dem Protokoll TCP ein. Nun ist dem Miner die Kommunikation aus eurem lokalen Netzwerk heraus mit anderen Geräten möglich.
Solltet ihr zuvor im Helium Explorer den „relayed“ Status angezeigt bekommen haben, so sollte dieser nun verschwunden sein. Die Anzeige im Helium Explorer ist zeitverzögert und es es kann mehrere Stunden oder sogar Tage dauern bis sich der Status ändert.
Die meisten Miner verfügen über ein eigenes Dashboard über den sich der Status des Ports 44158 in Echtzeit auslesen lässt.
Als Beispiel nehmen wir einen Bobcat 300. Über euren Internetbrowser greift ihr auf das Dashboard des Miners. Dazu brauchen wir nur die lokale IP in die Adresszeile des Browsers eingeben und enter drücken. Nun wählen wir den Menüpunkt Miner aus.
Nach einer kurzen Wartezeit bekommen wir die gewünschten Daten angezeigt. Wenn alles geklappt hat, sollte es wie auf dem folgenden Bild aussehen.
Unter dem Punkt "Nat-Typ" sollte ebenfalls Open oder wie hier None eingetragen sein. Steht dort etwas anderes wie beispielsweise strikt oder moderat, ist die ungehinderte Kommunikation des Miners nicht gewährleistet.
Sollte sich euer Miner noch im Sync-Vorgang befinden, so ist es durchaus möglich, dass dort solange etwas anderes steht, bis der Miner vollständig synchronisiert ist.
In manchen YouTube Videos oder anderen Beiträgen zu diesem Thema wird oftmals dazu geraten die universal plug and play kurz UPnP-Funktion auszuschalten. Dies ist allerdings, meiner persönlichen Meinung nach, nicht notwendig wenn man zuvor in der Übersicht der Portfreigabe kontrolliert hat, ob der Port 44158 nicht schon für ein anderes Gerät durch UPnP freigegeben wurde. Ist der Port speziell für euren Miner freigegeben, so wird dieser auch nicht durch die UPnP-Funktion neu an ein anderes Gerät vergeben. Solltet ihr diese Funktion jedoch ausschalten, so kann dies beispielsweise beim Onlinegaming oder bei Anwendungen die eine Kommunikation nach draußen benötigen zu Problemen führen. Ist die UPnP Funktion deaktiviert muss für jede Anwendung eine manuelle Freigabe der verwendeten Ports erfolgen.
Zugang über einen Ipv6 Anschluss
Wenn in eurem Router unter den Verbindungsinformationen nur eine IPv6 Adresse zu sehen ist, so könnt ihr auch davon ausgehen, dass es sich um einen reinen IPv6 Anschluss handelt. Der Vorteil den solch ein IPv6 Anschluss bietet ist, dass keine Ports mehr für die einzelnen Geräte in eurem Netzwerk freigegeben werden müssen. Jedes IPv6 fähige Gerät kommuniziert über seine individuelle IPv6 Adresse eigenständig nach draußen, statt über die zentral vergebene IP-Adresse eures Anschlusses, wie es bei IPv4 der Fall ist.
Jedoch liegt genau hier das Problem. Viele Helium Miner verfügen nicht über eine eigene IPv6 Adresse. die Kommunikation innerhalb des Helium Netzwerkes ist ebenfalls vollkommen auf die Kommunikation per IPv4 ausgelegt.
Ich selbst hatte mit dem Problem zu kämpfen, dass einer meiner Bobcats an dem IPv6 Anschluss eines Freundes dauerhaft als „relayed“ gekennzeichnet wurde. Dies konnte letztendlich dadurch behoben werden, dass in den Einstellungen dem Bobcat die Rolle des „exposed Hosts“ zugewiesen wurde. Dies bedeutet, dass der Miner nicht mehr durch eine Firewall vom Router geschützt wird und vollkommen für die Kommunikation nach außen freigegeben wird.
Ich habe unzählige Stunden damit verbracht herauszufinden, ob es irgendeinen Einfluss auf die Funktion des Miners hat, wenn dieser über eine IPv6 Adresse als „exposed Host“ kommuniziert, obwohl er eigentlich nur für IPv4 ausgelegt ist. Auch habe ich versucht den Support von Bobcat mein Problem zu schildern und gehofft, dass dieser mir eine vernünftige Erklärung gibt wie in einem solchen Fall zu verfahren ist.
Leider habe ich diese nicht bekommen und so bleiben mir die Hintergründe dazu weiterhin ein kleines Rätsel.
Fakt ist, dass die Kommunikation unserer Helium Miner auch über einen IPv6 Anschluss problemlos funktionieren. Das kuriose daran ist die Tatsache, dass wenn man die Informationen über einen Miner aus der Helium API ausliest dort eine IPv4 Adresse und ein x-beliebiger Port über den der Miner kommuniziert angezeigt bekommt.
Ich habe unzählige Daten aus der Helium API ausgelesen und festgestellt, dass dieser Umstand sogar relativ häufig vorzufinden ist.
Obwohl die Miner nicht über den eigentlich vorgegebenen Port 44158 kommunizieren, so scheint dies keinerlei Auswirkungen auf die Funktion des Miners zu haben. Viele Miner mit den höchsten Rewards in meinem Umkreis kommunizieren über einen anderen Port als 44158.
Sollte jemand von euch zufällig die Hintergründe und genaue Funktionsweise der Miner bei Verwendung einer IPv6 Adresse kennen, so würde ich mich über eine E-Mail mit entsprechenden Links zu diesen Informationen sehr freuen.
IPv6 mit DS-Lite
Solltet ihr in eurem Router eine IPv6 Adresse hinterlegt haben, sowie eine IPv4 Adresse die unter dem Punkt DS-Lite zu finden ist, so verfügt euer Anschluss über eine native statische IPv6 Adresse und gleichzeitig wird euch eine dynamische
IPv4 Adresse zur Verfügung gestellt.
Jedoch handelt es sich bei der IPv4 Adresse dann um quasi eine abgespeckte IPv4.
Wird euch der Zugang über DS-Lite zur Verfügung gestellt, so habt ihr keine Möglichkeit einzelne Ports freizugeben. Der eigentliche Zugangspunkt nach draußen über diese IPv4 Adresse liegt nicht direkt bei euch, sondern bei eurem Internetanbieter. Dieser gestattet euch lediglich die Benutzung seiner IPv4 Adresse und bestimmt dementsprechend auch über die Ports.
Mit diesem Problem hatte ich anfangs ebenfalls bei einem Freund zu kämpfen, bei dem ich einen meiner Miner unterbringen darf. Das tückische an dieser Geschichte war, dass in der Fritzbox die er verwendet alles nach einer normalen IPv4 Adresse aussah.
Es hat einige Zeit und unzählig getestete Einstellungen gebraucht, bis ich verstanden habe wieso trotz des freigegebenen Ports 44158 der „relayed“ Status nicht verschwinden wollte.
Um dieses Problem lösen zu können mussten wir in den Einstellungen der verbundenen Geräte den Miner auswählen und die Option „stellt Verbindung über IPv6 her“ aktivieren.
Auch hier musste zusätzlich die Option „exposed Host“ aktiviert werden.
Seit dem läuft auch dieser Miner problemlos und ohne „relayed“ Status.
Solltet ihr trotz dieser Anleitung euren „relayed“ Status nicht los geworden sein, hilft nur noch ein Anruf bei eurem Internetanbieter. Diesen solltet ihr darum bitten euren Anschluss auf eine reine statische IPv4 Adresse umzustellen. Bei der Begründung warum ihr dieses wünscht, kann ich euch als kleinen Tipp geben, dass viele Anbieter die Umstellung kostenlos vornehmen, solltet ihr berufsbedingt dazu gezwungen sein über eine IPv4 Adresse zu verfügen. Dies kann unter anderem der Fall sein, wenn ihr in Homeoffice geschickt wurdet und einen Computer von der Arbeit bekommen habt, auf den der Remotezugriff über IPv4 vom Arbeitgeber notwendig ist.
Bei manchen Anbietern muss man allerdings trotzdem eine einmalige Gebühr für die Umstellung bezahlen, oder aber eine monatlich zu zahlende Zusatzoption buchen.
Ich hoffe, dass ich euch mit diesen Beitrag weiterhelfen konnte und euch so unzählige, nervenaufreibende Stunden der Recherche ersparen kann.